Lebenszufriedenheit und Glück ist das Ergebnis einer inneren Bewertung. Mit den Worten von Seneca:

„Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt,
sondern wer sich dafür hält.“

Kluges Erwartungsmanagement ist gefragt: Überzogene Erwartungen führen notgedrungen zu End-Täuschungen. Wenn wir uns an anderen orientieren, so sollten wir das als Ansporn nutzen. Neidig auf andere zu schielen hingegen macht unglücklich.

So ist z.B. wissenschaftlich nachgewiesen, dass 3.-platzierte Leistungssportler:innen signifikant glücklicher sind als die ihnen überlegenen 2.-platzierten. Viele Menschen auf dem 2. Platz vergleichen sich enttäuscht mit dem/der strahlenden Sieger:in. Klüger wäre es, wenn sie sich als Vize-Meister:innen ausgzeichnet fühlten.

Charles-Louis de Montesquieu bringt das Dilemma auf den Punkt:

„Man will nicht nur glücklich sein,
sondern glücklicher als die anderen.
Und das ist deshalb so schwer,
weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind.“

Soziologische Glücksbilanz

In der empirisch-soziologischen Glücksforschung wird die Lebenszufriedenheit anhand von 3 Fragen erhoben – die dabei erstellte Glücksbilanz korreliert in eindrücklicher Weise mit der hirnneuronalen Messung der Glücksfähigkeit von Menschen:

  1. Mein Leben im Vergleich zu meinem Wunsch-Leben: Wie würde ich gerne leben und wie lebe ich?
    à kleine oder große positive oder negative Abweichung
  2. Mein jetziges Leben im Vergleich zu meinem bisherigen Leben:
    Fühle ich mich jetzt glücklicher und zufriedener als früher, oder würde ich gerne die Zeit zurückdrehen?
    à kleine oder große positive oder negative Abweichung
  3. Mein Leben im Vergleich zum Leben Anderer
    Wenn ich mich mit anderen vergleiche, erfüllt mich das mit Zufriedenheit oder denke ich mir häufig, andere haben es besser erwischt?
    àkleine oder große positive oder negative Abweichung

Die Bilanz über die 3 Fragen ist ein Maß für Ihre allgemeine Lebenszufriedenheit.

Sie können bewusst positiven Einfluss darauf nehmen, indem Sie

  1. Ihr Wunschleben überprüfen:
    Woher kommen diese Wünsche?
    Sind das wirklich meine ureigensten Wünsche oder sind dies externe Wünsche, die ich verinnerlicht habe?
    Stehen in meinem Leben Entscheidungen an, um mich meinem Wunsch-Leben anzunähern?
  2. Wie realistisch sehe ich die Vergangenheit oder neige ich dazu, sie zu idealisieren?
    Was brauche ich, um mich mit meinem jetzigen Alter und meiner jetzigen Lebenssituation anzufreunden?
    Was erschwert mir, mit meinem Alter zu leben oder habe ich nur die Jugend-Kultwerte unserer Gesellschaft verinnerlicht?
    Was würde es mir leichter machen?
    Wie gut gelingt es mir, das zu würdigen, was es jetzt gibt?
  3. Mit wem vergleiche ich mich?
    Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auf einem sehr hohen Niveau unzufrieden sind, schließlich zählt Österreich zu den 10 reichsten Ländern der Welt.

10 Tipps:

  1. Bleiben Sie sich selbst treu und schließen Sie Freundschaft mit sich
    Lieben Sie sich selbst wie Sie andere lieben. Hegen Sie das gleiche Maß an Verständnis, Fürsorglichkeit und Großzügigkeit für sich selbst wie für Ihre besten FreundInnen.
  2. Beziehungen gestalten – Veränderungen in uns bewirken Veränderungen um uns
    Andere Menschen ändern zu wollen, muss zu End-Täuschungen führen. Wenn Sie sich selbst verändern, verändern sich auch die Beziehungen rund um Sie. So wie sich ein Netz verändert, wenn man einzelne Knoten verrückt.
  3. Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen
    Wenn man sich zu sehr mit den Schwächen beschäftigt, stärkt man die Schwächen und schwächt man die Stärken. Mehr von dem tun, was sich bewährt hat, stärkt das Selbstbewusstsein. „Was stimmt mich zuversichtlich, dass es mir gelingen wird?“ „Was habe ich schon geschafft und was werde ich daher schaffen?“ sind daher DIE stressmindernden Gedanken.
  4. Freude am Schaffen statt erschöpft
    Wenn man etwas Rechtes geschaffen hat, ist man rechtschaffen müde. Das ist eine satt-zufriedene beglückende Müdigkeit. „Was macht meinen Einsatz wertvoll?“ „Was sind die Früchte meiner Arbeit?“ „Was ginge verloren, wenn ich es nicht oder nicht so gut machen würde?“ helfen den Wert der eigenen Leistungen zu erkennen.
  5. Souverän 2.0 raus aus der Perfektionismusfalle
    Stimmig zu agieren – inkl. Ecken & Kanten, Fehlern & Pannen – ist ungleich entspannter als in der irrigen Annahme zu leben, alles können und alles wissen zu müssen – und das perfekt und alleine. Übrigens FEHLER wird durch Vertauschen weniger Buchstaben zum Helfer. Die Kompetenz Unterstützung anzunehmen, stärkt das emotionale Immunsystem.
  6. Nutzen Sie die Sonnenseite statt sich über die Schattenseite zu ärgern
    Von Viktor Frankl stammt das Konzept WIDEG: Wofür ist das eine Gelegenheit?
    „Wer weiß wofür es gut ist?“ und „Irgendwann finden wir es lustig, dann können wir doch gleich darüber lachen!“ sind tröstliche Gedanken. Denn laut Karl Valentin hat jedes Ding 3 Seiten: die negative, die positive und die komische!
  7. Etablieren Sie die „Raunzfreie Zone“
    Chronische Übellaunigkeit ist emotionale Inkontinenz. Seien Sie wählerisch mit wem Sie sich umgeben, und achten Sie darauf, wen Sie wie nahe an sich heranlassen. Auch Worte sind Taten. Sorgen Sie für sozialen Umweltschutz.
  8. Sagen Sie JA zum konstruktiven NEIN
    Ja zu sagen, wenn man nein meint, bedeutet ein nein zu sich selbst. Bleiben Sie sich selbst treu und wahren Sie Ihre Grenzen. Sagen Sie klar „Stopp!“ zu emotionalen Übergriffen und Revierverletzungen.
  9. Halten Sie empathisch Distanz
    „Was mag wohl in dem anderen vorgehen?“ hilft zu erkennen, dass das was Peter über Paul sagt, mehr über Peter als über Paul aussagt – wie es Paul Watzlawick formulierte. „Welche Muster werden dabei in mir aktiviert?“ nutzt „schwierige Zeitgenossen“ als kostenlose Trainer:innen der persönlichen Weiterentwicklung.
  10. Erstellen Sie sich ein Ärgerbudget
    Ärgern kann man sich nur selber. Die anderen machen Ärgerangebote. Sie können es sich erlauben, wählerisch zu sein. „Wie viel Ärger ist es mir Wert?“ ist hilfreich, um zu Ärgernissen auf Distanz zu gehen. „So eine unglaubliche Geschichte: Wem könnte ich Sie erzählen?“ eine andere Methode Ärgernisse weniger persönlich zu nehmen. Bevor Sie die anderen auf die Palme bringen, ziehen Sie sich auf die Palme zurück. Oder Sie halten es mir Joachim Ringelnatz: „Humor ist der Knopf, den wir öffnen können, bevor uns der Kragen platzt.“

Mehr zu diesem Thema finden Sie in den Blogs:

Am  8. und 9.4.2019 gestalte ich ein Training „Der Lotuseffekt“ im Rahmen von imh.

Ihr erfolgreicher Weg zu souveräner Leichtigkeit & Gelassenheit

  • Gelassenheit & Leichtigkeit als Basis von Souveränität 4.0
  • Von der Perfektion der Natur lernen: Lassen Sie negative Emotionen einfach abperlen
  • Schaffen Sie sich eine stabile, stimmige „Homebase“
  • Gelassener agieren – souveräner handeln – Erfüllung & Erfolg erzielen

Pimp your brain – Do more with less

Über: Monika Herbstrith-Lappe

Geschäftsführende Unternehmerin von Impuls & Wirkung – Herbstrith Management Consulting GmbH, High Performance Coach, Keynote Speaker, Top Trainerin, Certified Management Consultant, Autorin von Büchern und Fachartikeln